KSA Jahresbericht 2024

Fokus: Nachhaltiges KSA

"Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur in strategischen Initiativen, sondern auch im täglichen Engagement unserer Mitarbeitenden."

Dr. Markus Meier Chief Executive Officer (CEO), Chief Operating Officer (COO) a.i.

Nachhaltigkeit und Zukunftssicherung am KSA

Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist essenziell für ein zukunftsfähiges
Unternehmen. Nachhaltigkeit mit ihren drei Säulen – Ökologie, Soziales und Governance
– spielt daher eine zentrale Rolle am KSA. Als einer der grössten Arbeitgeber der Region
tragen wir Verantwortung für unsere rund 4700 Mitarbeitenden. Wir investieren gezielt
in ihre Förderung und ihr Wohlbefinden – sei es durch unseren überarbeiteten Ethik- und
Verhaltenskodex, die neu geschaffene Meldestelle oder durch vielfältige Programme zur
beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung.

Als grösstes Ausbildungsspital im Kanton Aargau leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur
Sicherung der medizinischen Versorgung und zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Neben
erstklassigen Fachausbildungen setzen wir uns aktiv für die Chancengleichheit ein – so fördern
wir beispielsweise gemeinsam mit der Universität St. Gallen gezielt die Karrieren junger
Ärztinnen. Auch unser Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist ein Erfolgsmodell:
Es unterstützt die körperliche und psychische Gesundheit unserer Mitarbeitenden, begleitet
sie bei der Genesung und trägt dazu bei, qualifizierte Fachkräfte langfristig am KSA zu halten.

Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur in strategischen Initiativen, sondern auch im täglichen
Engagement unserer Mitarbeitenden. Sei es durch Projekte zur Erhöhung der Patientensicherheit,
innovative Ideen zur Abfallreduktion in der Hotellerie oder den Einsatz für energieeffiziente
Prozesse – gemeinsam treiben wir den Wandel voran. Dank dieser Anstrengungen
und der strategischen Führung durch Geschäftsleitung und Verwaltungsrat entwickelt sich
das KSA kontinuierlich weiter. Schon heute sind wir in vielen Bereichen nach höchsten Qualitätsstandards
zertifiziert und eine Top-Adresse für Patientinnen und Patienten sowie für
international anerkannte Fachkräfte.

Auch wirtschaftlich zeigt sich ein positiver Trend: Trotz herausfordernder Marktbedingungen
konnten wir 2024 – entgegen dem Branchentrend – einen Gewinn erwirtschaften
und die Marge verbessern. Die eingeleiteten Sanierungsmassnahmen greifen, und mit der
Umsetzung weiterer strategischer Entscheidungen sind wir auf einem nachhaltigen Kurs.

Ein Meilenstein in unserer Weiterentwicklung ist das neue Spitalgebäude «Dreiklang», das
planmässig voranschreitet. Die Fassade des Bettenturms ist bereits fertiggestellt und erstrahlt
in vollem Glanz. Der Innenausbau schreitet zügig voran, erste technische Anlagen wie
Heizung und Lüftung sind bereits in Betrieb, und Fotovoltaikanlagen wurden installiert und die
Fernwärme angeschlossen. Der nach modernstem Minergiestandard errichtete Neubau unterstreicht
unser nachhaltiges Engagement – finanziert durch Green Bonds, die 2024 erfolgreich
in einer zweiten Finanzierungsrunde platziert wurden. Dass der Kapitalmarkt an die Zukunft
des KSA glaubt, erfüllt uns mit Stolz und motiviert uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen.

Nachhaltiges KSA

Unsere Ziele

Das KSA hat sich dazu verpflichtet, ihr Kerngeschäft – die akute und spezialisierte
Gesundheitsversorgung – auf einer nachhaltigen Basis sicherzustellen.

Minergie-P-Eco-Standard
Das KSA hat sich verpflichtet, die akute und spezialisierte Gesundheitsversorgung auf eine nachhaltige Basis zu stellen.

CO2-Emissionen

Das KSA reduziert den CO2-Ausstoss für Strom, Wärme, Kälte, Gas und Treibstoffe kontinuierlich. Lagen die direkten Emissionen 2021 noch bei 3898,6 t CO2eq, sank der Ausstoss 2023 auf 2919,6 und 2024 sogar auf 2387,1. Das entspricht einer Reduktion von rund 1500 t CO2eq in vier Jahren. Hauptverursacherin des CO2-Ausstosses beim KSA ist die Fernwärme, die zu 98 Prozent durch die Kehrichtverbrennung erzeugt wird: 2024 verbrauchte das KSA rund 12,7 Mio. kWh Wärme. Diese erzeugte einen Ausstoss von 2201 t CO2eq. 2021 lag der Ausstoss noch bei 3617,5 t CO2eq bei einem Verbrauch von fast 21 Mio. kWh Wärme. Die Einsparungen bei der Wärme hatten damit auch den grössten Einfluss auf den insgesamt massiv gesunkenen CO2-Ausstoss des KSA. Der Stromverbrauch hingegen blieb in den letzten drei Jahren mit 15 Mio. kWh und 44 t CO2eq stabil. 2024 stieg der Stromverbrauch bei rekordhohen Behandlungszahlen auf 15,4 Mio. kWh. Um über 1 Mio. kWh  zugenommen hat hingegen der Kältebedarf am KSA auf 5,9 Mio. kWh 2024. Der CO2-Ausstoss diesbezüglich stagniert jedoch mit 0,4 t CO2eq auf dem vergleichsweisen tiefen Niveau der Vorjahre.

Grüne Anleihe: 140 Millionen Franken für das KSA

Auch 2024 konnte das Kantonsspital Aarau eine grüne Anleihe (Green Bond) erfolgreich platzieren und 140 Millionen Franken aufnehmen. Das ist ein Vertrauensbeweis des Kapitalmarktes an die Zukunftsfähigkeit des KSA und ein wichtiger Schritt hin zum ökologischen Umbau des KSA mit seinem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Neubau. Es ist dies die zweite grüne Anleihe für das KSA, und sie unterstreicht erneut die Versorgungsrelevanz des KSA. Die Einnahmen aus der Platzierung der grünen Anleihen fliessen vollumfänglich in den auf Nachhaltigkeit und Effizienz getrimmten Neubau «Dreiklang». Das KSA hat sich verpflichtet, die akute und spezialisierte Gesundheitsversorgung auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Dazu gehört auch die Finanzierung mittels Green Bonds. Sole Lead Manager dieses Angebots ist die Zürcher Kantonalbank, während die Basellandschaftliche Kantonalbank als Co-Manager auftritt. Diese grünen Anleihen richten sich an Investoren, die ihre Mittel in ökologische Projekte anlegen möchten.
Der nach dem Minergie-P-Eco-Standard erstellte Neubau vereint künftig die heute auf dem Areal verteilten Kliniken unter einem Dach. Er ermöglicht nach neusten medizinischen Erkenntnissen optimierte Versorgungswege und mehr Effizienz. Zudem werden mit dem Neubau die nicht mehr benötigten Gebäude zurückgebaut und in Form einer grossen grünen Parkanlage der Bevölkerung als Naherholungsgebiet zur Verfügung gestellt.

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist am KSA ein strukturell fest verankerter Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmenskultur. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst  Massnahmen, die darauf abzielen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden langfristig zu erhalten. Das KSA hat ein umfassendes BGM entwickelt und 2022 das Qualitätslabel «Friendly Work Space» erhalten – als eines der ersten grossen Kantonsspitäler in der Schweiz. Diese Auszeichnung verpflichtet das KSA, das BGM kontinuierlich weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen. Erfolgreiches BGM beginnt mit der Identifikation gesundheitlicher Herausforderungen im Unternehmen und der Einbeziehung von Mitarbeitenden und Führungskräften. So können gezielte Massnahmen entwickelt werden, um die Gesundheit zu fördern. Ein Beispiel: Mitarbeitende, die psychologische Unterstützung benötigen, können eine kostenlose Anlaufstelle für Hilfe bei psychischen und sozialen Belastungen in Anspruch nehmen. 
Das KSA hat ausserdem ein Absenzenmanagement eingeführt, um die Ursachen für Abwesenheiten besser zu verstehen und Präventionsmassnahmen erarbeiten zu können. Im Jahr 2024 wurde die Betreuung von Mitarbeitenden mit längeren krankheits- oder unfallbedingten Abwesenheiten weiterentwickelt. Seit 2025 steht eine Fachexpertin für betriebliches Case Management zur Verfügung, die Mitarbeitende individuell
begleitet, um die Rückkehr ans KSA in der bisherigen oder einer anderen Funktion zu ermöglichen.

Neue Energiezentrale

Nach einer Bauzeit von knapp zwei Jahren konnte die Energiezentrale am 25. Oktober 2024 eingeweiht werden. Die Energiezentrale stellt langfristig die Versorgung der heutigen Gebäude auf dem KSA-Areal und des Neubaus «Dreiklang» mit Fernwärme und Fernkälte sicher. Durch innovative Technik wird das KSA-Areal künftig klimafreundlich mit Wärme und Kälte versorgt, wobei überschüssige Energie direkt in das städtische Netz eingespeist wird. Trotz Bemühungen, Energie einzusparen, benötigt ein Zentrumsspital wie das KSA weiterhin viel Energie. Das neue Gebäude, welches die Energieversorgerin Eniwa finanziert und betreibt, liefert dem Spital Energie ab Platz. Hauptenergiequelle ist die Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage in Buchs. Durch die Energiezentrale konnte die Auskoppelungsleistung ab der KVA Buchs um rund
60 Prozent erhöht werden. Konkret werden in der Energiezentrale beim KSA neu elf Megawattstunden Wärme ausgekoppelt. Das entspricht dem Bedarf von ungefähr 850 Einfamilienhäusern. Der Neubau ist zugleich mehr als eine Schaltzentrale für eine nachhaltige Energieversorgung: Der Neubau beherbergt
ferner die KSA-Betriebsfeuerwehr, Werkstätten und Schulungsräume, wodurch das Spital weitere wichtige Infrastrukturanforderungen erfüllt.

quelle: eniwa